Seelenhunger

Johannes 6, 47-51

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer glaubt, der hat das ewige Leben.

 

Ich bin das Brot des Lebens.

 

Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben.

 

Dies ist das Brot, das vom Himmel kommt, damit, wer davon ißt, nicht sterbe.

Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot ißt, der wird leben in Ewigkeit. Und [a] dieses Brot ist mein Fleisch, das ich geben werde für das Leben der Welt.

 

 

Liebe Gemeinde,

 

Es gibt Millionen und Abermillionen von Menschen,

die vom HUNGER gequält werden.

Es ist echter HUNGER ... ganz elementar ... es ist echter DURST .... brennend, schmerzend .... den Schlaf raubend .... tagtäglich ... für die hungernden / dürstenden Menschen ein Überlebenskampf

Bis hin zu Erschöpfung ... bis hin zur Notspeisung ... zum Teller Reis ... in Not- und Flüchtlingslagern ....

 

Nur noch gespeist werden, um den nächsten Tag zu überleben ...

 

Gespeist werden von denen, die Nahrung ins Land fliegen ... die von außen kommen ... die humanitäre Hilfe leisten, weil der Schrei sonst zu laut würde für die Welt ...

Weil die Bilder der Verhungernden und Verdurstenden der gesättigten Welt sonst Alpträume brächte.

Weil das Weltgewissen sonst schaden nähme.

 

Verantwortung übernehmen ...

Über den Tellerrand hinausblicken ...

Die sehen, die tatsächlich nichts zu Beißen haben.

 

Weil die Hungernden und Dürstenden ... die Verfolgten und Gequälten ... sonst das Bild stören ... Denen, die sich keine Sorgen um das täglich Brot machen müssen, die Ruhe rauben ... und der Skandal vollkommen wäre, dass wir in einer hochtechnisierten Welt leben, in der Raketen zum Mars fliegen können, in der Gentechnologie das Klonen möglich macht immer noch millionenfach an Hunger und Durst gestorben wird.

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Es gibt NUMBING

Ein englischen Begriff für das Gefühlloswerden.

Gefühllos werden ... taub werden ...

nichts mehr sehen und hören können ...

Nichts mehr sehen und hören wollen.

 

Menschen, die schreien, sind darauf angewiesen, dass sie von anderen Menschen gehört werden. –

Wenn die nicht hören wollen ....., nicht hören können .... ?

Verhallt der Schrei.

 

Immer wieder sind wir erschreckt, wenn in den Medien Bilder von Not und Katastrophen kommen.

Mit geweiteten Augen schauen wir auf diese Schreckensnachrichten von Hungerkatastrophen aus Mali, Kenia, Kongo, Sahel, Liberia, Äthiopien, Sudan, Kambodscha, Peru, Laos, Indien, Tadschikistan  ... und es tut weh.

 

Wir können überschüttet werden von schrecklichen Bildern / Berichten ... und trotzdem GEFÜHLLOS werden, weil die Fülle der Not derart erschreckend ist, dass wir genug davon haben.

 

Wir davon „gesättigt“ sind.

 

Abstumpfen ... taub werden ... wegkucken ... die Schulter zucken .... sich das Mitleid aufsparen ... sich auf sich selbst konzentrieren .... sich nicht aus dem Konzept bringen lassen ... akzeptieren, dass es nun mal schreckliche Dinge gibt auf dieser Welt.

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Schreckensbilder von wo anders – von weiter weg.

Zum Glück keine Schreckensbilder,

die direkt vor der Haustür aufgenommen werden.

Ja. Zum Glück. Denn die heile Welt ist wichtig.

 

  • Heile Welt
    • Aber sie soll keine Scheinwelt sein!
  • Scheinwelten, virtuelle Welten, Cyberwelten stumpfen die Herzen ab .... führen weg von den Hungernden ... führen weg vom eigenen inneren Lebenshunger.

     

    Wir hier – leben in einer vordergründig satten Welt .... in einer scheinbar heilen Welt ... in der wir versuchen uns so gut als möglich einzurichten .... unseren Platz zu finden.

     

    Aber, Du kannst super reich sein,

    und trotzdem brennende Sehnsucht in Deinem Herzen haben.

    Da hilft alles abfüllen, anfüllen nix.

     

    Sehnsucht nach „echtem Leben“, nach Lebendigkeit, die ausfüllt, trägt jeder von uns in sich.

     

    HUNGER NACH ERFÜLLUNG - NACH GLÜCK - NACH WÄRME _ GEBORGENHEIT AHNNAHME

    HUNGER NACH LIEBE – JEDER VON UNS ....

     

    *****

     

    Lassen wir es doch zu,

    dass uns dieser Seelenhunger umtreibt.

    Lassen wir doch die existentiellen Fragen zu!

    Ja, die Unruhe – die Fragen – der Hunger

    Das kann einen ganz schön herumtreiben ....

    Das kann ganz schön brennen ... in der Seele ...

    Aber warum den Hunger der Seele BETÄUBEN?????

     

    Warum die Fragen nach dem Sinn, dem Leid, der Gerechtigkeit .... beiseite schieben?

    Nur – weil die Fragen nicht so einfach eine Antwort finden?

     

    Einfache Antworten gibt es nicht auf die Fragen des Lebens.

     

    Das ist so – weil Gott nicht zu begreifen ist.

    Weil Gott will, dass wir nicht gesättigt sind ... weil er uns als wache, aufmerksame und suchende Menschen braucht.

     

    Denn die Welt braucht ein waches Gewissen.

    Die Welt braucht Gerechtigkeit, Ehrlichkeit, Mitmenschlichkeit, Achtsamkeit

     

    *****

    Achtsamkeit tut Not.

    Ich muss mich immer wieder zur Achtsamkeit ermahnen.

     

    Da kann ich / da können wir eine Menge NOT erblicken!

    Da können wir Menschen, ja Kinder, sehen lernen, die unterhalb der Armutsgrenze leben müssen. Siehe Armutsbericht für Deutschland.

     

    Da können wir Kinder sehen lernen, die sich sehnen nach ein bisschen Geborgenheit und Wärme ... nach ein bisschen Zuwendung und Zärtlichkeit ....

     

    Da können wir Kinder und Jugendliche sehen lernen, die nicht mehr klar kommen mit dem Leben die einfach nur Halt und Verlässlichkeit suchen und nicht finden können.

    Die vollkommen verzweifelt und irritiert eine ESSSTÖRUNG bekommen.

    Bulimie .... oder Magersucht .... in unserem Land – hier – nicht in der Hungerzone ....

    Bulimie oder Magersucht .... weil sie HUNGERN NACH ETWAS, WAS NICHT SO EINFACH ZU KAUFEN IST.

     

    Weil sie hungern nach Liebe – Achtung – Respekt – Mitmenschlichkeit ....

     

    Ich bin das Brot des Lebens ....

    Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist.

    Wer von diesem Brot ißt, der wird leben in Ewigkeit.

    Und dieses Brot ist mein Fleisch,

    das ich geben werde für das Leben der Welt.

     

    Anstößige Worte

     

    GOTT – den menschgewordenen Gott

    An sich herankommen lassen

    Ihn in sich aufnehmen.

     

    GOTT – ESSEN

    GOTT – IN DIE SEELE LASSEN

    GOTT _ DER UNS NICHT PAPP SATT MACHT

    Sondern, der uns als wache hungrige Menschen braucht in einer Welt, in der so viel Leid und Elend ist.

     

    Hunger und Durst in der Seele:

    Gott, du bist mein Gott, den ich suche.

    Es dürstet meine Seele nach dir

    mein ganzer Mensch verlangt nach dir

    aus trockenem, dürrem Land, wo kein Wasser ist.“ (Ps 63)

     

    Worte voller Sehnsucht ...

    voller existenziellem Verlangen nach Sättigung,

    nach Heilung, nach Heimat bei Gott – mitten im Leben!

     

    Hunger in der Seele

    lässt sich nicht stillen durch ein Übermaß

    an Essen – an Konsumieren – an- und abfüllen.

     

    Das hab ich selbst erlebt.

    Ich ging in die 6. Klasse Gymnasium.

    Ich war eine dicke Suse – ein recht dickes, moppeliges Kind.

    Mit Süßem und Salzigem habe ich mich vollgestopft.

    Mit Maoam ... mit Chips und Erdnüssen

    In den Pausen gab es diese Waffeln mit weiß-rosa Zuckerschaum

    zu kaufen ... und dazu ne Dose Cola.

     

    Ich war zu der Zeit komplett unglücklich ...

    gerade von Ingolstadt nach Nürnberg umgezogen ...

    allein gelassen ... verzweifelt ... isoliert ... in Angst ...

    und niemand hat es wahrgenommen.

     

    An einem Morgen wurde mir klar,

    daß es das leibliche Essen nicht bringt.

    „Den Leib vollschlagen“ stillt

    keine Sehnsucht nach innerer Sättigung,

    nach Heilung, nach Heimat bei Gott.

     

    Der Frühstückstisch lag vor mir

    mit Katenbrot und Schinken.

    Ich fand mit dem Essen kein Ende

    und wurde doch nicht satt.

     

    Aus eigenem Entschluss

    ließ ich nach diesem Erleben – dieser schrecklichen Fressattacke,

    die Extratüten an Süßem und Salzigem weg.

     

    Es dauerte lange, bis ich mich

    vom „extremen Dicksein“ erholte.

    • „Gott, du bist mein Gott, den ich suche.
    • Es dürstet meine Seele nach dir,
    • mein ganzer Mensch verlangt nach dir ...“
  • ... dauerte sehr lange, bis ich mit mir selbst achtsamer umgehen konnte und lernte mit meiner brennenden Sehnsucht nach Heilung zu leben.

     

    Amen

     

    Mit G rechnen

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