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Der Zorn hilft tatsächlich. Das habe ich so erfahren. Gerade die Fragen: „...warum fresse ich das alles? warum gehe ich diesen weg?...“diese Fragen haben mir geholfen, klar zu bekommen, wem mein Tod nützt und wer gewönne, wenn ich mir das Leben nähme. Täterfiguren, Tätersysteme, sie nutzen die Schwäche und Bedürftigkeit „der Opfer“ aus. Vieles von dem Selbstzerfleischenden wird durch Täterdenke, Täterlogik, befördert. Ganz oben an, die Vereinzelung / Isolation von Missbrauchsopfern. Vereinzelt leidende Opfer sind gute Opfer, vernetzte Opfer sind unerwünscht.
Mein Vater hat nicht gewonnen, und wird auch nicht gewinnen! Mein Suizid wäre sein Sieg, auch über seinen Tod hinaus! 1995 ist mein Vater im Alter von 59 Jahren gestorben. Doch psychisch bleibt er in mir am Leben, ist er eine Figur in meinem Kopf. Mit Gedanken, wie: Müsste ich ihm nicht irgendwann vergeben? Darf ich so unbändigen Zorn auf ihn haben? ... das habe ich durch gekaut. Durch gekaut und ausgespuckt! – Was ich konkret fühle, steht oben an. Das diskutiere ich auch nicht mehr. Da nehme ich mich selbst endlich ernst.
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