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Damit, dass ich 2006 meine Mutter mit meinem Leid konfrontiert habe, habe ich endgültig die Nabelschnur durch geschnitten. Das war ein Wagnis. Der Boden unter mir hat gebet ... in mir tobte ein tosender Sturm ... Es wagen, unabdingbar. Ansonsten wäre ich an meinem Zorn erstickt. Nie werde ich diesen Tag vergessen. Ich war allein zum Bülker Leuchtturm bei Strande unterwegs und habe meine Mutter angerufen. Ich konnte es nur so. Ich konnte ihr Gesicht dabei nicht sehen, sonst hätte ich es nicht gekonnt. Es war so wichtig für uns beide. Auch all die Gefühle zu zulassen ... den Schmerz, die Trauer ... den Zorn. Ich kam mir grausam vor, doch ich musste es klären, musste um mein Leben kämpfen.
Heute denke ich, dass gerade die Institution Mutter, die gute Mutter, ein Grund ist für das Denkverbot, es könnte Mütter geben, die zulassen, dass ihre Kinder vom Ehemann missbraucht werden. Die gute Mutter wird quasi mit der Muttermilch eingesogen. Was nicht sein kann, das nicht sein darf. Leider gibt es viele Mütter, Missbrauch an ihren Kindern tatenlos zulassen.
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