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Das Seelenhaus, Dezember 2009
2009 hatte ich angefangen dieses Bild zu gestalten. Mit Dominosteinchen und Pastellfarben schien es recht fröhlich. Ein Hausdurchschnitt, wie ich viele schon in meinem Leben gemalt und gebaut habe. Treppenhaus, Dachboden, Keller und viel Grün Drumherum.
Irgendwie hatte ich dann um Weihnachten die Lust an dem Bild verloren und habe es unter einen Schrank geschoben. Meine Katze, „Schlumi“, hatte es zu allem Übel entdeckt und „markiert“. Ich musste es reinigen und überlegte, was ich damit anfangen konnte. Die Pastelltöne stimmten nicht! So überzog ich das Ganze mit SCHWARZ, mit kleinen Aussparungen.
Viel könnte ich zu jedem Zimmer sagen. Doch am eindrücklichsten ist der Kellerraum. Gelbe Fässer liegen da herum, wie auf einer Giftmülldeponie. Opfergefühle sind in den Fässern: Schuld, Scham, Angst, Ekel, Pein, Ohnmacht, Liebe, Hass ... Gut, dass die Gefühle getrennt voneinander in Fässer verbannt worden sind. Mühsam war das Identifizieren der einzelnen Gefühle aus einem Gefühlskonglomerat. Ein echtes Giftcocktail, tödlich in der Mischung. Diesen Kellerraum betrete ich nur noch ab und zu, um mehr Ordnung zu schaffen. Für mich gibt es noch andere Räume in meinem Seelenhaus, die ich mit immer mehr Leben füllen kann. Das macht mich glücklich.
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