|
Das Zähneputzen hat mir immer schon Probleme bereitet. Ich muss dabei durch den Mund atmen und auf und ab gehen. Zur Zeit schaffe ich es wieder, mir täglich die Zähne zu putzen. In den bösen Phasen kann ich das nicht. Dann stinke ich eben aus dem Mund. Das Rauchen überdeckt einiges. Doch ich will mich mit meinem Mund versöhnen. Will lernen, das Putzen positiv zu betrachten. „Zartbitter“ nenne ich das Gedicht. Bitter sind die Erinnerungen an den Geschmack der Qual. Bitter die Atemnot und die Ohnmacht, die wie ein Flash da sind, wenn ich einen Fremdkörper im Mund habe. Gar nicht einfach, „zart“ mit mir selbst um zu gehen. – Aber ich habe schon so viel geschafft. Ich bin trockene Alkoholikerin, nehme keine Antidepressiva mehr, und kann, wenn ich zu dem Menschen an meiner Seite zärtlich sein will, denken: DU BIST NICHT ER!
|