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Der GROSSE UMARMER ist Gott, SEINE LEUTE sind Kirchenmänner oder auch „Rockträger“, wie ich sie nenne. Ich bin ja auch eine „Rockträgerin“. Erfahrungen habe ich sowohl mit der katholischen als auch mit der evangelischen Kirche gemacht. Mein Glaubensweg und mein Weg mit der Kirche ist kompliziert. Kurz beschrieben: Ich habe mich mit 23 Jahren katholisch taufen lassen, wollte Ordensfrau werden. Ja, das war so eine irre Phase in meinem Leben, in der ich eine andere werden wollte. Eine ganz heile Person. Doch die Begegnungen in dieser Zeit innerhalb der katholischen Kirche haben mir sehr deutlich gezeigt, dass das der falsche Weg für mich ist. Viel Enttäuschung war dabei. Denn es „menschelt“ arg bei „Kirchens“. Meine Liebe zur Verkündigung hat mich dann zur Evangelischen Kirche gebracht.
Mein Theologiestudium war super. Eine erfüllte schöne Zeit, in der ich ganz viel im Bereich Religions- und Missionswissenschaften gelernt habe.
2009/ 2010 wurden in den Kirchen weltweit Missbrauchsfälle aufgedeckt, die lange Zeit vertuscht wurden. Missbrauchsopfer nehmen das wahr. Jeder Missbrauchte, egal ob er/ sie im privaten Umfeld oder einer Institution zum Opfer geworden ist, hat seine Opfergefühle, weiß wie schwer es ist, mit einer beschädigten Seele zu leben. Doch lange Zeit standen besonders von kirchlicher Seite her die Täter im Mittelpunkt. Nun endlich gibt es „Runde Tische“ – nun endlich sind die Kirchen gezwungen mit den Opfern in Augenhöhe zu sprechen.
Wie gesagt, ein weites Feld, zu dem ich viel zu sagen hätte. Wichtig ist mir, dass die Kirchen die Altfälle vollständig aufdecken, und dass die Prävention voll greift. Und dass die Kirchen begreifen, die Missbrauchsopfer leben und leiden immer noch, trotz Verjährung. Da besteht unbedingt eine Bringschuld gegenüber den Opfern, auch was Schadensersatz anbelangt. Die Glaubwürdigkeit der Kirchen steht auf dem Spiel.
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