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„fetzengesicht“ – Gesicht zerfetzt – zerschlagen. Lange habe ich meine Wut gegen mich selbst gerichtet. Der Impuls mich selbst zu schlagen, war gewaltig. Wie eine Sucht. Ich habe mich meiner Wut gestellt. Habe mich durch sie hindurch gewühlt. Habe auch erkannt, was ich mir selbst antue, auf unterschiedliche Weise. Der Impuls wird durch abgespaltene Gefühle gespeist. Wut, Aggression ... natürlich ... doch dahinter auch alte Opfergefühle, wie: Schuld, Scham, Ohnmacht, Dreckigsein, nichts wert sein. Hart hatte ich über mich geurteilt. Und dabei habe ich nicht erkannt, dass mir mein Peiniger dieses Urteil über mich in meine Seele eingepflanzt hat. „Ich – der letzte Dreck!“ – Ein Satz, den ich mir 2007 immer wieder gesagt habe, war mein Mantra gegen mein zerschlagenes Selbstwertgefühl. „Ich bin ein Mensch!“ – In der 2. Klinik war das erlernen von Achtsamkeit wichtig. Auf mich selbst zu achten, mich selbst zu achten.
„ankratzen“ will ich heute nur noch „Dreck“ von außen.
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