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Wenn Fälle von sexuellem Missbrauch von Schutzbefohlenen, die in der Vergangenheit geschehen sind, wieder hoch kommen, dann ist der Ernstfall da. Dann muss sich beweisen, wie viel die Verantwortlichen in den Systemen von dem Leid der Opfer begriffen haben. Dann kann das Beste der Gemeinschaft zu Tage gefördert werden, aber auch das Schlechteste.
Konkret das Schlechteste: Die Vertuschung der Vertuschung, mit all den altbekannten Argumenten.
Es reicht in keiner Weise aus, einfach einen Schlussstrich zu ziehen, und zu sagen: Was geschehen ist, ist geschehen, wir blicken nun nach vorne. Denn viele Opfer von nun verjährtem Missbrauch leben und leiden heute. 2009 / 2010 sind überall in Institutionen Altfälle ans Licht gekommen. Und die Institutionen müssen sich dazu verhalten. Viel Vertrauen ist verloren gegangen. Doch es kann durch klare Aufdeckung von vertuschten Altfällen wieder neues Vertrauen gewonnen werden. Es muss bei der Aufarbeitung der Fälle vor allem der Mechanismus, das System, der Vertuschung offen gelegt werden. Das schulden die Institutionen den Opfern allemal.
Wie soll sonst Vertrauen in das zukünftige Handeln entstehen?
Klargestellt werden muss, dass gerade das Imagewahren, das Vertuschen und Verharmlosen, der betroffenen Institution schadet.
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